Die Idee zum Einsatz von Chinesen ging vom Direktor der Central Pacific Railroad, Charles Crocker aus, der zunächst Mühe hatte, seine Geschäftspartner davon zu überzeugen, dass die zu-meist schmächtig ausseh-enden chinesischen Arbeiter, die manche verächtlich als „Crocker’s pets“ (deutsch: Crockers Haus-tiere) bezeichneten, für die schwere körperliche Arbeit geeignet waren. Die Trasse führte nicht nur über Flüsse und Canyons, die über-brückt werden mussten, sondern auch durch die beiden Gebirge Sierra Nevada und Rocky Mountains, in denen Tunnel angelegt werden mussten. Bei den Sprengungen kamen viele Chinesen ums Leben. Die Bauarbeiten mussten teils in großer Hitze durchgeführt werden, teils in bitterer winterlicher Kälte. Die Camps wurden gelegentlich unter Lawinen begraben. Dennoch erwiesen sich die gut organisierten chinesischen Teams als überaus effizient; auf dem Höhepunkt der Bauarbeiten, kurz vor Fertigstellung der Strecke, waren mehr als 11.000 Chinesen bei dem Projekt beschäftigt. Der Anteil der europäischstämmigen Belegschaft, die höher entlohnt wurde und unter besseren Bedingungen arbeitete, betrug zu diesem Zeitpunkt keine zehn Prozent mehr. Nach 1869 führten Southern Pacific Railroad und Northwest Pacific Railroad den Ausbau des Eisenbahnnetzes im amerikanischen Westen fort. Viele der Chinesen, die die Transkon-tinentalstrecke erbaut hat-ten, blieben auch weiterhin beim Eisenbahnbau tätig.